Vom Fischer und keiner Frau
Eine Adaption des Märchens „Vom Fischer und seiner Frau“. Im Gegensatz zum Märchen gibt dieses Stück nicht der Frau die Schuld an den Krisen von heute. Vielmehr ist es gerade das Fehlen des Weiblichen in der patriarchalen Welt, dass Hierarchien, Kriege und schließlich Imperien entstehen, die nie genug kriegen.
Das geistige Klima
Im Märchen wird das Wetter durch die ständige Expansion immer extremer. Welches geistige Klima liegt dem zugrunde? Das Märchen gibt darauf Antwort: eine unersättliche Gier verändert das Klima dramatisch.
Arm und Reich beschäftigt sich mit der Entwicklung des geistigen Klimas von heute und greift dabei weit in die Menschheitsgeschichte zurück. Etwa seit der Bronzezeit werden Menschen von einem Mangelbewusstsein beherrscht, das sie auch in der Fülle des Lebens nicht zufrieden sein lässt: nie ist es genug, nie reicht es. Sie lassen sich immer wieder auf etwas heiß machen, um darauf hinzufiebern: die aufgeheizte, überhitzte Atmosphäre des Kapitalismus. Im Stück gibt es allerdings ein Happy End.
Es hängt vom eigenen Bewusstsein ab, ob etwas als Mangel oder als Fülle empfunden wird. Das eigene Bewusstsein ist vielleicht der einzige Bereich, den ein Mensch wirklich beeinflussen kann. Das geistige Klima lässt sich ändern. Vielleicht ist gerade auch ein inneres Abkühlen ein Beitrag zum Klimaschutz.
Libretto
Credits
Uraufführung: 09.12.2018 im K9 Konstanz
Text und Musik © 2021 by Simon Weiland, außer:
Von dem Fischer und syner Fru – Auszüge (Brüder Grimm KHM 19)
Lukas 5, 1 – 11 (Die Bibel)
Willst du immer weiter schweifen (Text: Johann Wolfgang von Goethe / Musik: Joseph Haydn)
Literatur
Caspers, Claus: Inneres statt äußeres Wachstum
Harari, Yuval Noah: Eine kurze Geschichte der Menschheit
Seghezzi, Ursula: Macht. Geschichte. Sinn.
Mit Unterstützung des Kulturamts der Stadt Konstanz